Sonnenschein, schönstes Wetter und im Garten brutzeln auf dem Gasgrill Steaks und Gemüse. Plötzlich kichern die Gäste, auch der Grillchef ist erstaunt: Eine weiße Eiskruste bildet sich langsam aber stetig auf der Flüssiggasflasche.
Und das mitten im Sommer? Mit leisem Zischen erlöschen die Flammen, aus der Flasche strömt kein Gas mehr, die Speisen liegen halbgar und lauwarm auf dem Rost. Hungrigen Partygästen vergeht dann sehr schnell das Lachen.
Doch woher kommt dieses Phänomen, das schon so manches Grillvergnügen vorzeitig beendete? Eine Vereisung tritt dann auf, wenn Flaschengröße und Leistung des angeschlossen Geräts nicht aufeinander abgestimmt sind. Beispiel: Eine kleine Flüssiggasflasche speist über Stunden einen großen Gasgrill mit hoher Leistung.
Die Eishülle auf der Flasche bildet sich, weil das Flüssiggas erst bei Nutzung in einen gasförmigen Zustand übergeht, wofür Wärme benötigt wird. Dreht der Grillmeister den Gashahn auf, zündet die Flamme, kühlt die Gasentnahme die Flüssiggasflasche ab und entzieht ihrer unmittelbaren Umgebung die Wärme. Folge: Zuerst bildet sich auf dem Mantel der Flüssiggasflasche Kondenswasser. Brutzelt der Grillchef munter weiter und verbraucht im Verhältnis zur Flaschengröße immer noch zu schnell zu viel Gas, kann die Temperatur der Gasflasche unter null Grad Celsius sinken und das Kondenswasser gefriert. Bei zu niedriger Temperatur geht das Flüssiggas nicht mehr im gewünschten Umfang in den gasförmigen Zustand über, die Gasentnahme stockt oder ist schließlich gar nicht mehr möglich.
Auch die Betriebsdauer des Gasgrills spielt bei der Vereisung eine Rolle: Einen Gasgrill brennen zu lassen, wenn sich kein Grillgut darauf befindet, ist unnötig und kann eine Eisbildung auf der Flasche fördern. Da bei einem Gasgrill langes Vorheizen entfällt, kann der Grillmeister das Gerät zwischenzeitlich getrost ausstellen. Bei Bedarf ist der Gasgrill im Nu wieder einsatzbereit.
Wer eine Vereisung vermeiden will, tauscht am besten vor Beginn der Grillparty seine 5-Kilogramm-Flüssiggasflasche gegen eine große 11-Kilo-Flasche aus. Ist dies nicht mehr möglich, vertreibt ein lauwarmes Wasserbad, in das die Gasflasche aufrecht gestellt wird, die Eisschicht. Auch der Wechsel zu einer Ersatzflasche kann den Grillabend schnell retten. Vereiste Gasflaschen von außen stark zu erhitzen, das sollten ungeduldige Grillfans jedoch unbedingt vermeiden, denn dabei kann es zu einem Überdruck und unerwünschtem Gasaustritt kommen.